Die AmreinHerzig Architekten GmbH aus Baar und die Büro Konstrukt AG aus Luzern haben sich zu einer Arbeitsgesellschaft ARGE mit dem Namen AHBK Architekten zusammengeschlossen und gemeinsam eine schlüssige Gesamtlösung entwickelt. Der Vorschlag bringt Mehrwerte für das Kollegium St. Michael Zug, die PH Zug, die Stadt Zug und die Schule Horbach. Zum Interview mit Simon Businger, Architekt
Für die PH Zug bedeutet das einen Neubau mit einer grösseren und moderneren Infrastruktur sowie besseren raumklimatischen Bedingungen. Im heutigen PH-Gebäude erhält die Stadt Zug Räume für die schulergänzende Betreuung, der Bedarf der Schule Horbach für Sportunterricht wird abgedeckt und das Kollegium St. Michael teilt sich die technische Infrastruktur, u. a. die Energiezentrale sowie die Betriebskosten durch die gemeinsame Nutzung von Sporthalle, Mensa und Tiefgarage.
Durch die Verlegung der Parkplätze in eine Tiefgarage wird die Aussenfläche durch eine Grüngestaltung aufgewertet.
Das Bauprojekt Campus Zug umfasst:
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Campus Zug: Welches architektonische Konzept habt ihr bei diesem Neubau verfolgt?
Simon Businger: In der näheren Umgebung gibt es einige markante, freistehende und historisch bedeutsame Bildungsbauten, die aus unterschiedlichen Epochen stammen. Der Neubau für den Campus Zug setzt diese Tradition mit einem eigenständigen Gebäude fort. Die Arkade im Erdgeschoss, die Terrasse ausgerichtet auf den See und das darüber schwebende Volumen weisen eine Verwandtschaft zum Seminargebäude der Architekten L. Hafner und A. Wiederkehr aus dem Jahr 1961 auf. Erschlossen über die Institutstrasse gelangt man in ein überhohes Eingangsfoyer als Piazza Interiore. Dieser Raum dient als Drehscheibe für all die unterschiedlichen Nutzungen des Gebäudes. Von da aus startet eine «Promenade Architecturale». Dies ist eine räumlich interessante Bildabfolge durch den gebauten Raum rund um den mittigen Lichthof und ist ein zentrales Element des Konzeptes.
Welche unterschiedlichen Nutzungen sind im Neubau geplant?
Im Untergeschoss befindet sich eine Areal-Energiezentrale, eine Autoeinstellhalle sowie eine Dreifach-Sporthalle. Im Erdgeschoss gibt es eine grosszügige Aula, gemeinschaftliche Räume und die Bibliothek mit dem didaktischen Zentrum. In den Obergeschossen sind die Unterrichts- und Forschungsräume angeordnet. Zuoberst geniesst man vom begehbaren Dachgarten den Blick in die Weite.
Was ist zu beachten bei der architektonischen Gestaltung einer Schule im Gegensatz zu einem Bürogebäude?
Im Gegensatz zu einem Bürogebäude ist eine Schule ein öffentliches Gebäude. Das bedeutet, dass den gemeinschaftlichen Räumen hohe Beachtung entgegengebracht wird. Denn dort beginnen interdisziplinäre Arbeiten, dort werden Gruppenarbeiten vorangetrieben und die Unterrichtslektionen reflektiert. Diese öffentlichen Räume – im Fall des Neubaus für den Campus Zug der Lichthof – sind identitätsstiftende und elementare Bestandteile eines Unterrichtsgebäudes.